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Cybercrime-Foren geknackt: BKA und Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt schalten Millionen-Communitys ab

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Die Behörden haben zugeschlagen:

Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Bundeskriminalamt (BKA) haben zwei der größten Cybercrime-Foren weltweit aus dem Verkehr gezogen (BKA). Die Plattformen “nulled.to” und “cracked.io” wurden abgeschaltet – und mit ihnen der Zugang für über zehn Millionen registrierte Nutzer.

Was waren „nulled.to“ und „cracked.io“?

Beide Foren galten als digitale Drehscheiben für den illegalen Handel mit gestohlenen Daten, Schadsoftware, Hacking-Tools und anderen Cybercrime-Dienstleistungen. Hier konnten Kriminelle nicht nur Informationen austauschen, sondern auch gestohlene Zugangsdaten oder Exploits kaufen und verkaufen. Besonders berüchtigt waren die Plattformen für das sogenannte „Nulled Content Sharing“, bei dem kostenpflichtige Inhalte wie Software, Accounts und digitale Güter illegal verbreitet wurden.

Ein Schlag gegen die Cybercrime-Szene

Die Abschaltung dieser Foren ist ein bedeutender Erfolg für die Strafverfolgungsbehörden. Sie trifft eine zentrale Infrastruktur der kriminellen Cyber-Community und sendet eine klare Botschaft: Der digitale Untergrund ist nicht unantastbar. Mit den Maßnahmen konnten Ermittler nicht nur zwei der größten illegalen Handelsplätze eliminieren, sondern sich vermutlich auch Zugang zu wertvollen Ermittlungsdaten sichern.

Festnahmen und Anklagen

Im Rahmen der Ermittlungen wurden mehrere Personen festgenommen, darunter zwei Deutsche im Alter von 29 und 32 Jahren. Einer von ihnen wohnt in Spanien, der andere im Kreis Segeberg in Schleswig-Holstein (Heise). Ihnen wird das gewerbsmäßige Betreiben krimineller Handelsplattformen vorgeworfen – im Falle einer Verurteilung droht ihnen eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Daneben werden auch eine 27 Jahre alte Frau und weitere Männer im Alter von 21 bis 29 Jahren verdächtigt.

Zweiter Fall: Shop „HeartSender“ zugemacht

Neben den Foren “nulled.to” und “cracked.io” wurde auch der illegale Online-Shop “HeartSender” von den Behörden stillgelegt (BKA). Dieser Shop war bekannt für den Verkauf von gestohlenen Kreditkartendaten, gefälschten Identitäten und anderen digitalen Betrugsprodukten. Die Ermittlungen gegen “HeartSender” wurden in einer internationalen Zusammenarbeit durchgeführt: Ermittler in den Niederlanden arbeiteten gemeinsam mit dem amerikanischen FBI daran, die Betreiber des Shops ausfindig zu machen und die Plattform vom Netz zu nehmen. Auch in diesem Fall laufen Ermittlungen gegen mehrere Verdächtige, die für den Betrieb und die Infrastruktur des Shops verantwortlich sein sollen.

Was bedeutet das für die Cybersecurity?

Für Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen ist dies ein wichtiges Signal. Weniger offene Marktplätze bedeuten potenziell weniger Möglichkeiten für Kriminelle, gestohlene Daten weiterzuverkaufen. Doch gleichzeitig zeigt die schiere Nutzerzahl dieser Foren, wie groß das Problem der Cyberkriminalität weiterhin ist. Cybersecurity bleibt daher ein zentrales Thema, und der Schutz sensibler Daten sollte weiterhin höchste Priorität haben.

Und was kommt als Nächstes?

Erfahrungsgemäß verschwinden solche Foren nicht dauerhaft. In der Vergangenheit wurden ähnliche Plattformen zwar zerschlagen, nur um unter neuem Namen wieder aufzutauchen. Doch jede Aktion gegen Cyberkriminelle bedeutet mehr Druck auf die Szene – und für viele Akteure ein wachsendes Risiko, ins Visier der Ermittler zu geraten.

Die Abschaltung von “nulled.to” und “cracked.io” sowie die Stilllegung von “HeartSender” sind bedeutende Siege im Kampf gegen Cybercrime – aber längst nicht das Ende der Bedrohung.

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