News der DGC
auf einen Blick

„Es gibt nur eine echte Sicherheitslösung gegen Cyberangriffe: die kontinuierliche Analyse aller IT-Systeme“

Hackerangriffe nehmen drastisch zu, gleichzeitig unterhalten Unternehmen immer komplexere IT- und Softwarestrukturen. Matthias Nehls, Vorstand der DGC AG, erläutert, warum eine kontinuierliche Überwachung aller Systeme und Schwachstellen immer wichtiger wird, um Erpressungen und Reputationsschäden vorzubeugen.

Herr Nehls, wie ist die gegenwärtige Cyberbedrohungslage in Deutschland?

Unternehmen werden verstärkt angegriffen. Gleichzeitig stellen wir fest, dass viele betroffene Kunden nicht auf die Behörden zugehen. Sie fürchten die riesigen Reputationsschäden, wenn sie angegriffen wurden. Wir dagegen arbeiten aktiv und sehr vertraulich mit den Ermittlungsbehörden zusammen. Dass die Cyberattacken zunehmen, hat mit der komplexen Gemengelage zu tun. Es gibt immer mehr Hackergruppen, die geopolitische Lage ist schwierig – und natürlich ist die Erpressung von Unternehmen ein superlukratives Geschäft, um an Geld zu kommen. Laut dem aktuellen Hiscox Cyber Readiness Report ist die Zahl der angegriffenen Unternehmen in Deutschland von 46 Prozent im Jahr 2022 auf 58 Prozent im Jahr 2023 gestiegen. Diese Angriffe lassen sich also nicht mehr unter den Teppich kehren.

Wieso nehmen Cyberangriffe zu?

Unternehmen, die erpresst werden, bezahlen durchschnittlich eine Million Dollar Lösegeld. Und jedes siebte Unternehmen zahlt. Das Ganze ist also ein lukratives Geschäft. Auf der anderen Seite werden die IT-Systeme immer komplexer. Immer mehr Daten liegen auf Servern von Dienstleistern. Wenn Unternehmen über unser Security-Portal cyberscan.io den Sicherheitscheck machen und dann etliche zum Teil schwerwiegende Schwachstellen angezeigt bekommen, sagen sie immer: Aber das sind ja gar nicht unsere Daten. Die werden doch von einem Partner verwaltet. Man muss jedoch klipp und klar sagen: Daten lassen sich nicht delegieren. Unternehmen müssen dafür Sorge tragen, dass ihre Systeme und die Systeme ihrer Partnerunternehmen tagtäglich sicher sind.

Wie kann man sich gegen Angriffe wappnen?

Wir müssen wieder eine bessere Übersicht über alle IT-Systeme erlangen. Ich vergleiche das gerne mit einem Heißluftballon, der von oben sieht, was unten eigentlich losist. Mit der zunehmenden Schatten-IT, mit nicht richtig gewarteten Websites und Systemen haben viele Unternehmen aber längst die Übersicht über ihre eigene IT verloren. Unternehmen wissen nicht, welche Systeme überhaupt bei ihnen laufen, welche Versionen installiert sind oder wann Back-ups erfolgen. Dazu kommt, dass Software nur unzureichend aktualisiert wird. Viele Unternehmen bekommen ihre Websites von Agenturen gebastelt, die dann aber nicht mehr die Sicherheit kontrollieren. Und seit dem KI-Hype glauben viele, die perfekte Lösung gefunden zu haben. Das ist ein Trugschluss, der sehr teuer werden kann. Denn: KI allein kann keine Sicherheit garantieren. Menschen sehen noch immer mehr. Deswegen setzen wir auch auf Spezialisten, die Schwachstellen noch besser finden und schneller schließen können.

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